Der Zug, in den ich mich letzten Samstag in Winterthur setzte, kam aus München. Im Abteil neben mir unterhielt sich eine Familie in einer osteuropäischen Sprache, als ein Mann mit einer gelben Weste durch den Zug ging und sie auf Englisch fragte, ob sie aus der Ukraine kämen. «Es gibt einen Welcome-Service beim Zürcher Hauptbahnhof», informierte er sie. Das ist super, aber noch mehr super
Schlagwort: Liberalismus
Die Wirtschaft spalten
Was braucht es, damit die zweitgrösste Schweizer Bank in Schieflage gerät? – Hätten wir vor einem Monat gesagt: «Es braucht zwei Anlagefonds, die pleite gehen», hätten uns unsere bürgerlichen Kumpels jovial auf die Schulter geklopft und gemeint: «Schon gut, alter Antikapitalist, aber seit dem UBS-Debakel von 2008 kann sowas natürlich nicht mehr vorkommen.» – Nun, natürlich ist es
Schwarze Fahnen
Ich bin von der Generation, die in den 80er-Jahren erwachsen wurde. Damals reichte es noch, sich gegen den Bau einer Autobahn oder eines Parkhauses zu engagieren, um von den Bürgerlichen, die sich für wohlanständig hielten, als Nestbeschmutzer und Staatsfeind beschimpft zu werden. Wir wollten aus dem Staat Gurkensalat machen, schwangen schwarze Fahnen, und die Wohlanständigen waren hübsch schockiert
That’s the way, aha aha…
… I like it, aha aha, klingt es aus dem Teenagerzimmer. Ein glücklicher Teenager erfüllt immer auch den Stiefvater mit Glücksgefühlen, selbst wenn genau diese Melodie meist eher ein Anzeichen für Schadenfreude ist als für quasi unschuldige Ausgelassenheit. Auch mein Alltag gibt ja derzeit diverse Anlässe zur Freude: Natürlich die Abstimmungsresultate, dann Holdener, Feuz und Aerni, schliesslich
Peinlich, peinlich!
Langjährige LeserInnen dieser Seite erinnern sich eventuell noch schwach an mich: In der Vergangenheit durfte ich gelegentlich an dieser Stelle für meine Frau Ina einspringen. Heute ist es wieder soweit – allerdings habe ich dies erst sehr kurz vor dem allerletzten Abgabetermin erfahren. Einen Text heraufhusten, ohne dass es peinlich wird: keine einfache Aufgabe. Sehr peinlich ist es ja beispielsweise,
Die Welt spinnt
Nach fast zwei Jahren darf ich wieder einmal mit einer Vertretungskolumne aushelfen – eine Gelegenheit zu einem geschwätzigen Rundumschlag über alles, was ich zum Zustand der Welt schon immer sagen wollte! Die Älteren (zu denen ich mich mit bald 50 nun auch zählen muss) unter uns Linken können sich vielleicht noch an die legendäre Rubrik auf der Rückseite der WoZ erinnern, deren Titel den